»Natürlich sind diese Bilder in all dieser Hinsicht hochpolitisch aufgeladen. So sehr politisch, wie Politik niemals politisch werden kann, weil sie sich selbst diesen Ebenen von Hochpolitik schlichtweg verweigert …« [_Martin Schinagl_]
Philosophie, Schriftstellerei, Malerei, Radiomacherei, Theater, Film und Fernsehen – aus weitgehend einander wechselseitig befruchtenden Schichten setzt sich das Konglomerat Martin Schinagl zusammen, was womöglich auch die künstlerischen Ansätze zu den in dieser Ausstellung Eins.DreiundZwanzig [1.23] gezeigten Arbeiten erklärt, wenn er etwa vieldimensionale Erzählungen in Abweichung von logischen Folgen in Form von Malerei und Performance erlebbar macht. Notwendige Abweichung vor allem angesichts seiner literarisch gedachten Feststellung, »dass die Folgen in den Beginnen und Grundanlagen schon vorhanden sind«, erscheint es ihm nicht sonderlich spannend, daraufhin noch die reinen und klaren Folgen zu geben, »denn das wäre Kitsch.«
Auch wenn sich die von ihm untersuchten Motive kaum bis gar nicht gegen verkitschte Klischees wehren, wie er es in seiner künstlerischen Praxis feststellt, folgen Martin Schinagls vielschichtige Bildwelten sehr wohl einer methodisch aufgearbeiteten Ursächlichkeit. Die Ausgeglichenheit und Klarheit, die er sich und seinen Arbeiten gönnt – nach der sich viele sehnen, die sich aber nur wenige Kunstschaffende leisten – verlangt gerade deswegen, gegebenenfalls auch von den Betrachtenden, nach ebendiese Klarheit auflösenden Aspekten und neuen Dimensionen innerhalb geläufiger Raumgrößen.
Martin Schinagl | Eins.DreiundZwanzig [1.23]_DIE LEICHTE ABWEICHUNG
Vernissage: Mittwoch, 4. September 2013 um 19 Uhr
Laudatio | Live-Performance mit Martin Schinagl und Barbara Rapp
Ausstellungsdauer bis 4. Oktober 2013
Galerie Offenes Atelier D.U.Design | Postgasse 6 | 9500 Villach